2
Grundzüge der physischen Geographie.
Schuttmassen zur Ablagerung, im Mittellauf die gröberen Gerolle, weiter fluß-
abwärts das kleinere Geröll und der Sand und draußen in der Ebene der feinste
Sand und der Schlamm. Solchen Ablagerungen begegnen wir in den Sand- und
Kiesbänken der Flußauen, in den Flußgehängen und vor allem da, wo Gebirgs-
flüsse wie der Rhein oder die Rhone bei ihrer Einmündung in Seen Schuttkegel
bilden. Würde man eine solche Sammelmulde durchschneiden können, dann erhielte
man nebenstehenden Durchschnitt:
3 Wasserfläche.
b Tonlagen.
C Feiner Sand.
cf Gröberes Gerölle.
5 Untergrund
Querschnitt durch eine Seemulde.
Die schwereren groben Ablagerungen oder Sedimente liegen zu unterst.
In größerer Tiefe find diese Schotter nicht mehr lose, sondern durch ein kalkiges
oder toniges Bindemittel zu einer Art Beton miteinander verkittet (Nagelfluh).
Trotz der Mengen, welche unterwegs im Flußgebiete zur Ablagerung kamen,
erreicht noch eine Masse von feinem Sand und Schlamm die Mündung des
Flusses und das Meer. Eine solche Ablagerung, die sich vielfach aus steil-
abfallenden Schichten aufbaut, heißt ein Delta (nach der Form des griechischen
Buchstaben A = Delta).
Längsschnitt durch einen Mündungskegel.
Aufgaben. Beobachte die Flußtrübung nach starken Regengüssen und der Schneeschmelze!
Bestimme im Bach oder Fluß deines Wohnortes die Stellen stärkster Strömung den Stromswch.
indem du Laub oder Holzstücke auf die Wasseroberfläche wirfst! Warum liegt der grobe K,es m
der Richtung des Stromstriches, warum der Sand m der Regel an den Ufern? Welche Jfrten von
Flußgeröllen finden sich im Flußbette? Findet sich in der Umgebung ein Delta.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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4
Grundzüge der physischen Geographie.
Bild von den Kalkschieferbrüchen von Solnhofen.
Aufgaben. Zeichne verschiedene Profile aus der Umgebung deines Heimatortes nach obigem
Beispiel! Miß die Mächtigkeit der verschiedenen Ablagerungen!
b) Meeresablagerungen. Ganz besonders deutlich tritt uns die Schichtung
in den Kalkgebirgen, z. B. im Jura oder in den Kalkalpen entgegen. Die
Kalksteinschichten sind hier an manchen Stellen reich an Versteinerungen, Petre-
fakten, Muscheln, Schnecken, Fischresten, Austern und Korallen. In der Regel
haben wir nicht mehr die echte Schale, sondern nur ihren Abdruck vor uns oder
einen Steinkern, den Ausfüllungsstoff der alten, zugrunde gegangenen Schale,
der die äußeren Umrisse des ursprünglichen Hohlraumes erkennen läßt. In
diesen Versteinerungen erkennen wir die Überreste früherer Meeresbewohner
und aus der Art derselben vermögen wir festzustellen, ob in früheren Erdzeit-
altern ein tiefes Meer oder eine Flachsee sich an Stelle der jetzigen Ablagerungen
ausbreitete.
Übungen. Suche nach Versteinerungen deiner Umgebung! Beobachte die niedere Tierwelt
in den Weihern und Tümpeln deiner Heimat!
ß) Mächtigkeit der Ablagerungen. Untersuchen wir gewisse Kalksteine unserer
Voralpen auf ihre Zusammensetzung hin, so erscheinen sie förmlich gespickt mit den
Kalkgehäusen von linsen- bis talergroßen, münzenartigen Urtierchen, den sog.
Nummuliteu. Die weiße Schreibkreide von Rügen verdankt ihren Ursprung
größtenteils ebenfalls kleinen Urtierchen, Foraminiferen, Globigerinen u. a.,
deren abgestorbene Gehäuse auf dem Meeresboden sich im Laufe von vielen
Jahrtausenden anhäuften. Weitere Baumeister aus dem Tierreiche sind die See-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Die Gesteinshülle (Lithosphäre).
5
Korallenstöcke bei Niederwasfcr an der Riffkante von Samoa.
Aus Benzingers Lichtbilderfammlung, Stuttgart.
schwämme (Juraselsen) und die Riffkorallen (Weltenbnrger Felsenkalk und
Südtiroler Dolomiten). Ganze Gebirge sind ans den kalkigen Gehäusen von
Meerestieren aufgebaut.
Wo sich in Kalksteinablagerungen keine Spuren von früheren Tiergehäusen
mehr finden, wie im dichten Kalkstein, im Marmor und Lithographieschiefer, sind
sie durch spätere Vorgänge vernichtet worden.
Auch gewisse Pflanzenvereinigungen bilden durch Massenanhäufung von
vermodernden Pflanzenresten geologische Ablagerungen oder wenigstens Einschlüsse
in Sedimentgesteinen. In Weihern und Seen häufen sich durch das Absinken von
massenhaft vorkommenden Grünalgen und anderen niedrigen Pflanzenarten unter
Luftabschluß faulige Schlammschichten an, die im ruhigen Wasser zu ziem-
licher Dicke anwachsen. Auf diesem fauligen Untergrund schieben sich allmählich
vom Seeufer herein Polster von Torfmoosen und Sumpfgräsern in den See vor, er
verlandet und nach und nach bildet sich ein Moor, ein Birken- oder Erlenbruch.
Bei Überschwemmung durch einmündende Bäche schütten diese Sand, Ton
oder Gerölle über die bis dahin gebildeten Moorlager und schließen diese von der
Luft ab, die Verkohlung unter Luftabschluß beginnt. Aus dem Torf und dem
Faulschlamm werden Glanz-und Matt kohlen und die ehemaligen Birken- und
Erlenstümme mit ihren Wurzelstöcken, ihren Blättern und Früchten finden sich in
den Steinkohlenflözen.
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6
Grundzüge der physischen Geographie.
(Nach F. Simony, Gletschcr'phänomcne, Verlag von Ed. Hölzes Wicn.1
Ideale Gletscherlandschaft.
Firnmulde, Eisstrom, Seiten-, Mittel- und Endmoräne, Gletschertor und Gletscherbach, Gletschertisch.
ä) Ablagerungen der Gletscher. Blöcke, Steine und feine Schuttmassen, die von
den umgebenden Felswänden des Gletschertales abwittern, fallen zu beiden Seiten
auf den Gletscherrand oder auf die Oberfläche des Eisstromes, ordnen sich zu langen
Schuttwüllen und werden als Seiten- und Oberflächenmoränen zusammen
mit dem Bodenschutt oder der Grundmoräne vom vorrückenden Eise langsam
talabwärts geschoben. Am Ende des Gletschers bleiben die mitgeschleppten Schutt-
Massen liegen und sammeln sich allmählich zu einem bogenförmigen Wall von
Steinen, Sand und Schlamm an, zu einer End- oder Stirnmoräne; deren
grobes und feines Gestein liegt ungeordnet, ohne Schichtung kunter-
bunt durcheinander (f. Abb. S. 38).
Die abfließenden Schmelzwasser schwemmen die Sande, Kiese und Blöcke
der Moräne talabwärts und setzen den ausgewaschenen Gletscherschutt am Rand
des Gebirges in Schotter- und Talsandanhäufungen wieder ab. (Fluvio-
glaziale Schotter.)*)
^Äolische Ablagerungen.^) Am Meeresuser und noch mehr in trockenen Klima-
gebieten wie iu der Wüste und Steppe wird Sand und Staub durch den Wind
emporgehoben, je nach der Größe des Kornes größere oder geringere Strecken
1) Fluvius — der Fluß und glacies — das Eis, der Gletscher.
2) Vom lat. Äölus, Beherrscher der Winde. Die Liparischen Inseln vor der Nordküste von
Sizilien waren nach der Mythe der Sitz des Äolns und hießen im Altertum die Aoujchen Inseln.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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8 Grundzüge der physischen Geographie.
Nach Sueß nimmt man jetzt eine Dreiteilung des Erdballs an:
1. Die feste Erdkruste; sie besitzt eine
Mächtigkeit von 100—150 km.
2. Zwischen der Erdkruste und dem
Erdkern liegt eine glutflüssige Masse, das
Magma, die plastische Schicht.
3. Der innere Kern der Erde, etwa 4/s
des Erddurchmessers, rund 10000 km, ist
fest und besteht aus einem Stoffe, dessen
spez. Gewicht und Härte der des Stahles
gleichkommt; dies ist der Nickel-Eisen-
kern.
Was die Dichte des Erdinnern be-
trifft, so ist diese infolge des ungeheuren
Druckes der darüber lagernden Massen
außerordentlich groß. Das beweist auch
das hohe spezifische Gewicht der Erde.
Die mittlere Dichte des Erdkörpers
ist nämlich die 5,6 fache des Wassers, d.h. die Erde ist 5,6 mal schwerer als
eine gleich große Kugel von Wasser. Da nun die Dichte derjenigen Gesteine, welche
die Außenseite des Erdkörpers bilden, im Mittel höchstens auf 2,8 veranschlagt
werden kann, so muß das Erdinnere aus viel dichteren Stoffen zusammengesetzt
sein. Das spez. Gewicht des festen Erdkerns beträgt 8,5.
Iii. Die Entstehung der Erde.
Nach der Hypothese (gr. hypothesis = vorausgesetzte Meinung) des fran-
zösischen Mathematikers und Astronomen Laplace (1796) war unsere Sonne
samt allen ihren Planeten und Nebenplaneten ursprünglich ein glühender, sphäroid-
förmiger Gasball, der sich von Westen nach Osten um eine Achse drehte. Sein
Aussehen ähnelte einem „Nebelfleck" am Himmel. Durch die Fliehkraft lösten
sich am Äquator Ringe, ähnlich dem Saturnring, ab und ballten sich zu Kugeln
oder Planeten zusammen. Bei diesen wiederholte sich der Vorgang und so ent-
standen die Nebenplaneten oder Monde. Auch unsere Erde war also ursprünglich
ein glühender Gasball*). Durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum wurde sie ^
x) Vier Jahrzehnte früher als Laplace (1755) begründete der deutsche Philosoph Im-
manuel Kant zu Königsberg die Theorie (gr. theoria — Betrachtung), daß sich alle Glieder
des Weltgebäudes aus einem chaotischen Urzustand (gr. chaos = formlose Masse) entwickelt
haben. In diesem Urzustände fanden sich die Grundstoffe in feinster Verteilung durch den
Weltenraum verbreitet. Durch Zusammenballung der Stoffe infolge rotierender Be-
weguug entstanden aus der ursprünglichen Nebelmasse die Himmelskörver, —Als eine Zu-
sammenballung seinen kosmischen Staubes und größerer fester Körper, der Meteoriten, stellen sich
Thomas C. Cham berlin und I. Normann Lockyer die Erdentstehung vor. — Nach
Aug. Ritter und Svante Arrhenins verwandelt sich die Masse zweier zusammenstoßender
Weltkörper durch die dabei entstehende Hitze in Gas und daraus würden neue Welten sich
ausbauen.
(spez. Gewichtzs)
(Erddurchmesser 12 700 km.)
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
16 Grundzüge der physischen Geographie.
Täler". An der norwegischen Küste sieht man außerdem Strandlinien (Ero-
sionsfnrchen) und Terrassen mit Seemuscheln bis 150 in über dem jetzigen Meeres-
spiegel. Die Küste muß sich also in der letzten Zeit wieder gehoben haben. Korallen
gedeihen in den Tropenmeeren etwa bis 40 in Tiefe. Die meisten Korallenriffe
a Das Meer, b Junge Ablagerungen des Meeres, c Altes
Meeresufer, d Die drei Säulen des Serapistempels bei
Pozzuoli.
reichen aber weit tiefer hinab. Daraus schloß Darwin auf eine allgemeine Senkung
des Bodens in Korallenmeeren. Polynesien bildet hiernach ein großes Sen-
knngsseld. An vielen Küsten sind Niveauschwankungen (Hebungen oder Senkungen)
nachweisbar.
Strandlinie an der norwegischen Küste <63° 30' n. Br.).
Manchmal treten Hebungen und Senkungen plötzlich ein, z. B. infolge
von Vulkanausbrüchen; sie vollziehen sich aber meist so langsam, daß man ihre
Wirkung erst nach langen Zeiträumen gewahr wird. Dann spricht man von
säkularen Hebungen und Senkungen (V. lat. saeculum = das Jahrhundert).
Die Strandverschiebungen gehen teils auf vulkanische
Wirkungen teils auf Küstenbewegungen zurück. Die
Ursache der letzteren ist im Erdinnern oder in der
Überlastung des Meeresgrundes mit stetig sich an-
häufenden Sinkstoffen zu suchen.
2. Bruch und Verwerfung. Die Sinkstoffe der Flüsse werden auf dem Boden
des Meeresin wagrechten oder nahezu wagrechten Schichten abgelagert. In dieser
ursprünglichen Lagerung finden sie sich aber nur mehr selten in den Gebirgen,
wie die Profile der Steinkohlenbergwerke und die zahllosen Querschnitte aus den
Alpen zeigen. Durch Unterspülung, Druck und vielfache andere Ursachen werden
Lageveränderungen der Schichten hervorgerufen, sie werden disloziert. Sinkt der
Flügel de in die Tiefe (f. S. 19, während der Flügel ab in seiner bisherigen Lage
verbleibt, so entsteht eine vollständige Zerreißung der Schichten, die man als Ver-
werfung (I) bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist der Steilabbruch des Erzgebirges
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Die Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Natnrkräfte. 17
gegen Böhmen. Oft geschieht diese Absenkung in Stufen, wie z. B. zu beiden
Seiten des Wasgeuwaldes und Schwarzwaldes und auf der Südfeite des
Schwäbischen Jura; dann spricht man von einem Staffelbruch (Ia). Hat der
Einbruch eine kreisförmige Gestalt, so entsteht ein Kesselb rnch, wie in den
Becken von Neuwied am Rhein und um Wien. Erfolgt die Senkung auf beiden
Seiten einer Schichtenfolge, so bezeichnet man den stehengebliebenen Rest als
Horst (Ii). Beispiele hiervon sind Harz und Thüringerwald, Wasgenwald und
Schwarzwald. Sinkt das Mittelstück einer Schichtenreihe in die Tiefe, so spricht
man bei starker Längenausdehnung des Bruches von einem Graben oder einer
Grabenversenkung (Iii). Die größten Versenkungen dieser Art in Deutschland
sind die Oberrheinische Tiefebene, die Thüringische Hochflüche, das Leinetal bei
Göttingen und das Elbetal bei Dresden. Die größte Grabenversenkung auf der
Erde zieht vom Jordantale durch das Tote und Rote Meer zu den großen Seen
Ostafrikas. Alle Schichten der angrenzenden Gebirge finden sich in der Graben-
Versenkung wieder (s. den Durchschnitt des Rheingrabens S. 18).
t v
Berw erfung im Keup er hinter der Alten Beste bei Fürth i.b.
^ Unser Bild zeigt links oben (a) Sandsteinbänke, dagegen sonst in der Hauptsache buntfarbige
Tonschiefer (b) des Keupers, die links von der Verwerfungsspalte (v) staffelförmig abgesunken sind.
Die größte und merkwürdigste Verwerfung in Deutschland bildet das Rheintal
zwischen Basel und Mainz. Zu beiden Seiten des Rheingrabens ragen Gebirgshorste
auf, Schwarzwald und Vogesen. Auf den Urgesteinen lagern in beiden Gebirgen ungefaltet
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Personennamen: Horst
Extrahierte Ortsnamen: Neuwied_am_Rhein Wien Schwarzwald Deutschland Oberrheinische Dresden Ostafrikas Rheingrabens_S. Fürth Deutschland Rheintal Basel Mainz Rheingrabens Schwarzwald
20 Grundzüge der physischen Geographie.
Schichtenfaltung an der Fuchslarspitze (Hochvogel) im Allgäu.
Vor allem links und in der Mitte des Bildes treten auffallende Faltungen im Haupt-
dolomit hervor. Dieses ganze obere Felsgebiet ist über die jüngeren Allgäuer Schiefer
des Jura (rechts uuten) hinausgeschoben, es ist ein Teil der Allgäuer Überschiebung. (Ü)
Vorder - Kaiser
{Scheffau er Spitze)
Faltenmu Ide des Wilden Kaisers in Tirol. Nach E. Fraas,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Grundzüge der physischen Geographie.
In den höheren Schichten der Atmosphäre angelangt, fließt die aufsteigende Luft
nach beiden Seiten ab, so daß zwei Strömungen entstehen, von denen die eine nach
Norden, die andere nach Süden (bb) zieht. Diese Luftströmungen werden von etwa
25° an infolge der Achsendrehung der Erde zu Westwinden, die fast keine Luft mehr
weiter polwärts ziehen lassen und gegeu
30° einen Gürtel hohen Luftdrucks er-
zeugen. Infolge davon tritt hier ein Ab-
strömen gegen die Gebiete des nie-
drigeren Luftdrucks ein, d. h. die Luft
strömt wieder an der Erdoberfläche
beiderseits gegen den Äquator. Das sind
die beidengürtel der Passatwinde.
Zwischen Äquator und etwa
30° n. und s. Breite findet also ein
vollständig geschlossener Kreislauf
der Luft statt.
Der absteigende Luftstrom in der
Nähe der Wendekreise erzeugt — wie
der aufsteigende innerhalb der Kalmen
— gleichfalls leichte veränderliche Winde
und Windstillen, die man als die Kalmen der Wendekreise oder auch als „Roß-
breiten" bezeichnet. Dieser seltsame Name kommt daher, daß früher die von Neu-
England nach Westindien mit einer Deckladung von Pferden bestimmten Schiffe
in diesem Kalmengürtel oft so lange aufgehalten wurden, daß man aus Mangel
an Wasser einen Teil der Pferde über Bord werfen mußte.
2. Die nun folgenden Breiten der gemäßigten Zone werden von veränder-
lichen Winden, hauptsächlich von Westwinden beherrscht. Das Auftreten und
die Richtung der Winde wird hier durch die häufig wechselnde Verteilung
des Luftdrucks bestimmt.
Über dem Südpolargebiet liegt wieder hoher Luftdruck, während auf der
nördlichen Halbkugel der höchste Druck sich im Winter über Ostsibirien einstellt.
Ablenkung der Winde durch die Achsendrehung der Erde. Wäre die Erde
eine glatte Kugel, die stillstände, so gäbe es außer der senkrechten Lustbewegung
N
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: England Westindien Ostsibirien
Die Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 23
zösische Zentralplateau, das Bergland von Wales und Schottland, die Skandinavi-
schen Gebirge, die Massengebirge der Balkanhalbinsel.
Ursache der Gebirgsbilduug. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die großen
Faltengebirge der Erde an ausgedehnte Senkuugsselder gebunden' sind. Am
Rande des Stillen Ozeans steigen die Anden auf, im Norden von Hindostan der
Himalaya, nördlich der Po-Ebeue die Alpen usw. Diese Einbrüche hängen mit
einer Verkleinerung oder Schrumpfung der Erdrinde zusammen, die als eine Folge
des fortwährenden Wärmeverlustes der Erde an den kalten Weltenraum zu be-
trachten ist. Gebirgsfaltung und Einbrüche bekunden vielfach einen ursächlichen
Zusammenhang.
Das Einsinken großer Landmassen und die Auffaltung der Gebirge erfolgte
nicht in plötzlichen, gewaltigen Ereignissen, sondern vollzog sich wie die Strand-
Verschiebungen in langsamen Ver-
ändernngen und wohl auch in Be-
gleitung von Bodenerschütterungen und
Vulkanausbrüchen.
4. Vulkane. Vulkane sind Berge
mit Ausbruchserscheinungen. Die Öff-
nung, durch die die Ausbrüche er-
folgen, heißt Krater. Er ist das
obere Ende des Lavakanals. Dieser
endet unten am Lavaherd (S. 24).
Answnrfsmaffe. Bei einem
Ausbruch werden aus dem Krater aus-
geworfen: I.lava, d. i. die feuerflüssige
Masse des Erdinneren oder das M a g m a;
2. vnl kanische Asche: sie ist zerriebene
oder zertrümmerte Lava, infolgedessen
sandähnlich, enthält aber auch größere
Mischbestandteile; zuweilen wird sie
vom Winde weit entführt; 3. Schlacken
und Steine; erstere find kleinere Ge--
steinsteile und heißen auch Lapilli
oder Rapilli; letztere sind zuweilen
von bedeutender Größe und Schwere;
4. große Mengen von Wasserdampf;
dieser erzengt zugleich die Gewitter in und über der aussteigenden Rauchsäule
und veranlaßt die Platzregen und Wolkenbrüche, von denen vulkanische Ausbrüche
begleitet sind.
Aufbau. Die Lagerung dieser Auswurfsmassen bedingt den eigenartigen
inneren Bau der Vulkane (f. S. 24). Durch alte Verwerfungen und Brüche
im Grundgebirge (a) bahnt sich das flüssige Erdinnere in Kanälen (b) einen Weg
nach außen. Mit der Zeit häuften sich diese Lavaströme (c) abwechselnd mit Aschen-
schichten (d) zu einem Berge an, der an seiner Spitze die große Kratereinsenkung
(K) zeigt. Durch den Hauptkanal entstand darin ein neuer Aschenkegel, durch den
Ausbrnchswolke des Vesuvs mit Bomben.
Aus Benzingers Lichtbiidersammlung, Stuttgart.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Wales Schottland Lavaherd Stuttgart